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 | Meisjes Schicksal |
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2014: 8 Jahre haben wir geschwiegen und uns gegrämt, geärgert und vor allem mit Meisje mitgelitten.
Meisje wurde mit gut 2einhalb Jahren von einem Gordon Setter Rüden zerbissen. Sie war damals hochtragend und verlor in Folge des schweren Angriffs am 52. Trächtigkeitstag alle Welpen (13!) und für den Rest des Lebens ihre Gesundheit. Neben schweren Bissen an Hals, Rücken und Oberschenkeln, war er auf der sich unterwerfenden Hündin herumgesprungen und hatte die Fruchtblasen zerstört. Leider erkannten die ersten drei Kliniken die knöchernen Verletzungen am linken Hinterbein einschließlich Banddurchbiss und am rechten Vorderbein einen Kniochenschaden nicht.
Meisje wurde in Folge des aggressiven Angriffs durch den Rüden in den letzten 8 Jahren 13! Mal operiert.
Allein in diesem Jahr drei Mal, denn an den Stellen der Bisse (über 35!) hatten sich durch die Einbisse Haarbälge verkapselt und nach 8 Jahren brachen diese auf - ein Bild des Elends.
Die Besitzerin dieses Rüdens, jeder, der ein wenig Herz hat wird verstehen, dass ich ihn an dieser Stelle als Wesenkrüppel bezeichnen möchte, hatte sich damals bei mir über ihre Züchterin gemeldet, da ihr Hund ein massives Schussproblem hatte und gefragt, ob ich ihr helfen könnte, an diesem zu arbeiten. Dass ich damals ja gesagt habe, werde ich mir wohl nie verzeihen.
Ihre Versicherung hat nur einen kleinen Teil der Kosten der ersten Operationen und Behandlungen übernommen, es hatte durch diesen Rüden wohl vorher schon eine schwere Verletzung eines Junghundes gegeben. Auch im späteren Verlauf hörte ich immer wieder, dass der Rüde sich aggressiv verhielt und die Besitzerin - ebenso wenig wie bei dem Angriff auf die hochtragende Meisje - sich nicht traute dazwischen zu gehen.
Statdessen hörte man zunehmend von Ausstellungstiteln, fand Fotos vom "Dreamteam", das auch bei Europasieger und Co. startete und erfolgreich war...
Mich hatte die Besitzerin und die Züchterin des Rüdens damals sehr eindringlich gebeten, nichts von dem Vorfall zu berichten, hatten im Gegenzug hoch und heilig versprochen, dass der Rüde niemals in die Zucht geht. Mit viel Mühe und Geld wurde er dann aber doch zuchttauglich, zum Glück hat er nie gedeckt.
Meisje hatte an Körper und Seele schweren Schaden genommen, sie hatte jahrelang Panik vor fremden Hunden, vor allem Rüden. Ab dem 7. Lebensjahr, nach der 3. Operation an dem Bein mit der schwersten knöchernen Verletzung, leidet sie an schwerer Athrose, die natürlich durch Fehlbelastungen an den anderen Extremitäten ebenfalls verfrüht auftrat.
Die Besitzerin des Rüdens hat noch zwei Mal nach der Beissattacke nachgefragt innerhalb der ersten drei Monate. Dann konzentrierte sie sich lieber darauf, ihren Rüden in die Zucht zu bekommen... Sie soll sich schämen!!!
Heute ärgere ich mich auch, nicht eine Zivilklage angestrebt zu haben, um auch die Folgekosten und die Differenz der Erstattung der Versicherung zu bekommen, die Behandlung von Meisje hat Tausende von Euros verschlungen, sie bekommt jeden Monat für über 100 Euro Medikamente wegen der Athrose.
Ich bewundere Meisje jeden Tag für ihre Lebensfreude und Dankbarkeit, sie ist trotz allem oft fröhlich und freute sich auch nach der 13. Operation darauf, bald wieder mit Spazieren gehen zu können.
Die Fotos, die jetzt zu sehen sind zeigen die Behandlungsnarben der reaktivierten Bissverletzungen - es ist gerade einmal ein Drittel... Wer genau hinsieht, sieht die kurzgeschorenen Stellen, die noch von er OP einige Wochen vorher herrühren...
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