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das letzte Jahr - Vanda in Fotos

Blick in ihre Seele... 



Um die letzten Monate, die ich mit der schwerkranken Vanda verbracht habe, zu verstehen, muss man etwas unsere Geschichte kennen:

Vanda kam mit 8 Monaten in unser Rudel. Ihre Anschaffung war in keinster Weise geplant. Sie lebte bis dahin im Zwinger bei ihrem Züchter und warf sich mir mit voller Liebe an den Hals - ich konnte sie nicht dort lassen... Und ich habe es keine Sekunde bereut...

Vanda kannte weder Halsband noch Leine, war nie Auto gefahren, hatte ausschließlich Kontakt mit den anderen Hunden des Züchters gehabt. Sie machte einen riesigen See in die Ferienwohnung - woher sollte sie auch stubenrein sein...

Aber sie lernte alles sehr schnell, begeisterte mich mit ihrer Umweltsouveranität und Stresstoleranz.

Als junger Hund zerlegte sie mit Vorliebe alles aus Stroh und Kork, machte kleine Ausflüge mit dem fast gleich alten Hagen. Sie wirkte nach diesen kleinen Unartigkeiten immer so zerknirscht, dass es mir gar nicht möglich war, ihr lange Gram zu sein.

Auch die Vorbereitung auf die Prüfungen liefen immer parallel mit denen von Hagen - sie zeigte sich lernbegierig und leichtführig und war immer bemüht, mir alles recht zu machen. Hagi war gerne mal alleine unterwegs und hetzte gerne. Vanda war sehr schnell wildgehorsam und ich hatte oft den Eindruck, dass ich nur etwas denken musste, damit Vanda es tat.

Vanda und ich waren ein richtiges Dreamteam, meisterten als Suchensieger von 32 Hunden die VGP, waren im Ausstellungsring erfolgreich und trauten uns an die ersten setterspezifischen Leistungs-prüfungen. Vanda machte alles mit...

Ab dem 7. Lebensjahr begleitete sie mich 2 Jahre lang fast täglich in die Psychiatrie, in der ich damals arbeitete. Sie war dort aufgeschlossen und freundlich, konnte auch durch Maniker und Psychotiker nicht aus der Ruhe gebracht werden und zauberte vielen Menschen ein Lächeln auf das Gesicht.

Bis zu ihrem 8. Lebensjahr hatte Vanda nie irgendeine Krankheit. Und dann kam die Diagnose: MIlchleistenkrebs... Die ganze Milchleiste wurde entfernt, Vanda überstand die Operation hervorragend und war schnell wieder so agil und fröhlich wie zuvor. Kurz darauf lief ihr ein junger Rüde so unglücklich in die Hinterbeine, dass Kreuzband und Miniskus beschädigt waren. Auch die 3 Monate extremer Bewegungseinschränkung meisterte Vanda hervorragend, sie zeigte sich genügsam und artig, als wüsste sie ganz genau, wie sie sich verhalten muss, um einen optimalen Heilverlauf zu erzielen.

Eigentlich dachte ich danach, dass sie nun alles überstanden hat und nun gesund alt werden kann...

Ich hätte Vanda alles Gute gewünscht, ihr gegönnt noch Jahre Rudelchefin zu sein. Ich hätte alles gemacht, um ihr ein langes Leben zu ermöglichen...

Aber dann kam im Januar 2014 die Diagnose, die mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat: inoperabler Krebs.

Bei Vanda hatte sich in der linken Achsel ein Tumor entwickelt, der sehr schnell wuchs. Ich dachte, dieser würde wegoperiert und dann wäre "alles gut".

Bei der Untersuchung zeigte sich jedoch, dass es sich bei diesem Tumor nur um eine Metastase handelte und ein inoperabler Tumor zwischen Herz und Lunge das unlösbare Problem darstellte.

Wir entfernten nach reiflicher Überlegung die Metastase, da diese Vanda in der Beweglichkeit einschränkte.

Und wir wussten, dass Vanda unheilbar krank ist, nach der Aussage der Tierärztin "bis zum Sommer" eine realistische Lebenserwartung wäre.

Dieses brachte mich in die Situation, mich ständig mit der schweren Krankheit dieser für mich so besonderen Chefin zu konfrontieren, aber auch bewusst Abschied zu nehmen.

Vanda durfte alles machen, was ihr viel Freude macht. Im Frühjahr suchte sie mit Kira beim Training die Rebhühner nach und brachte sie oder bekam ein eigenes Hühnchen ausgesetzt.

Jede Sekunde wurde bewusst miteinander verbracht. Sie reiste überall mit hin und war überall dabei.

Ab Juni verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand, sie erlitt mehrfach Synkopen, da der Tumor immer wieder auf die Aorta drückte. Sie bekam immer mehr und immer stärkere Medikamente, ich lief nur noch mit Cortison-Notfallspritze spazieren. Meine größte Angst war ein Erstickungsanfall bei ihr und meiner Vanda dann nicht helfen zu können.

Von der Diagnose an bis zu ihrem Tod nutzte ich mehrmals die Möglichkeit, meine Vanda noch professionell fotografieren zu lassen - ich versuchte sie festzuhalten und nicht aufzugeben.

Aber es kam die Nacht zum 22. Oktober 2016 und ich musste mein Versprechen einlösen: Sie nie unnütz und ohne Chance auf Besserung leiden zu lassen. Vanda bekam immer schlechter Luft, kam nicht zur Ruhe und hatte sichtbar Angst und Beklemmung.

Der Tierarzt kam um 3:45 zu mir nach Hause. Vanda war bis zum letzten Atemzug in meinen Armen die Chefin der Scotland King´s. Nun steht ihre Asche im Wohnzimmer und wir alle vermissen sie auch nach Monaten immer noch unendlich - auch Aby, die nun die Chefin ist, wäre lieber Vize und hätte ihre starke und souveräne Vanda da...




 
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